Freitag, 20. September 2013

Sonnenaufgang am 3000er



Sonnenaufgang am Larmkogel 3022m

Der Larmkogel ist unser Hausberg. Steht man auf unserer Terrasse hat man den direkten Blick auf den Gipfel dieses Dreitausenders der Hohen Tauern. Er ist einer von drein im Hollersbachtal.

Oben hat man eine unglaubliche Aussicht aufs ganze Salzachtal und natürlich auch auf den Sonnberghof der unsagbar klein erscheint ;-) Man hat den Großvenediger vor der Nase, der Großglockner schaut majestätisch rüber, von weitem grüßt der Dachstein, im Westen der Wilde Kaiser und viele, viele mehr… .
Ausgangspunkt ist die Neue Fürther Hütte im Herzen des National Park Hohe Tauern. Die Hütte liegt auf 2201m hoch über dem Hollersbachtal , daneben liegt der Kratzenbergsee, umgeben von Abretterkopf 2980m , Seekopf 2923m , Kratzenberg 3023m und Larmkogel3022m.


Sonnenaufgang am LarmkogelMit der Stirnlampe bewaffnet, startete ich um 4 Uhr früh, im stockdunkeln, umgeben von einem eisigen Wind und in einer absoluten Stille auf die Larmscharte. Auf dieser Scharte begrüßten mich die bunten Tibetfahnen, die durch den Wind stürmisch hin und her flatterten. Nun war es nicht mehr weit und in einer leichten Kraxelei mit Seilen versichert stand ich in ca. 2 Stunden  auf dem Larmkogel. Das mit Steinen gefüllte Gipfelkreuz durfte ich begrüßen.Ich war ein bisschen zu früh oben, fror fürchterlich und ich sehnte mich nach der Sonne. Zuerst verfärbte sich der Himmel im Osten in rot/orange mit einigen dunklen Wolken, die eine Schlechtwetterfront ankündigten. Eine weiße, dicke Nebeldecke lag in Osttirol zwischen den Dreitausendern und sie wälzte sich über die Bergkämme in die Salzburger Täler hinunter,
 ein faszinierendes Schauspiel. 


Es dauerte nicht mehr lange und man sah schon den orangefarbigen Ball der Sonne schön langsam aufblitzen. Als Fotograf hat man dann einiges zu tun, man muss sich auf die Einstellungen konzentrieren und die verschiedensten Motive auf die Linse bekommen. Es ist ja nicht nur der Sonnenaufgang, im Hintergrund zaubern die Berge eine rosarote Tönung auf die Schneedecke der Gletscher und da wird einem schon warm ums Herz voller Freude.Oder im Westen wo in den Tälern die Schatten sich langsam zurück ziehen.Die Fotos im Kasten, die Sonne schon höher stehend, gibt es eine beruhigende Zufriedenheit und ich bin dankbar für dieses Erlebnis.

Vielen Dank für Euren Besuch auf meinem Logenplatz und
herzliche Grüße Christa Kramer 

PS: Für alle die es nachmachen wollen: Die Nationalpark Ranger bieten diese Tour auch an.
Buchbar wo? Natürlich am Sonnberghof :-)
Eure Mandelmakronentorte


Freitag, 6. September 2013

Herbst ist Preiselbeerzeit

"Jetzt gibts Saures"

Preiselbeeren wachsen bis hinauf auf 2.500 Meter Seehöhe. Im Spätsommer und im Frühherbst sprenkel die Beeren leuchtend rote Farbtupfer in die alpine Heide- und Moorlandschaften. Weiter unten in den Nadelwäldern ducken sich die buschigen Zwergsträucher in Mulden und Nischen und überwachsen ihre kleinen, ledrig glänzenden grünen Blätter und ihre knorrigen Gestalt am Boden. Sie abzupflücken ist einfach und keine so fleckenreiche Angelegenheit wie beim Himbeeren oder Heidelbeeren. Deshalb ist ihr Name wohl auch Programm: der erste Wortteil "Preisel" ist dem alttschechischen brusilca entlehnt, was eine beim Ernte "leicht abstreifbare Beere" meint.




Preiselbeeren, bei uns auch Grangg´n genannt, sind mit ihrem unverwechselbaren Geschmack als Marmelade oder Kompott klassische Begleiter zum Wild.


Preisebeermarmelade schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch sehr vitaminreich. Bei Blasenentzündung
wirkt sie wahre Wunder: Einen großen Löffel voll in ein Glas und mit lauwarmen Wasser auffüllen aufrühren und trinken.Eine Medizin die auch noch gut schmeckt! :-)


Rezept Preiselbeermarmelade


Kaltgerührtr Grangg´n: ( am Besten nimmt man dafür überreife Früchte im Spätherbst)
1 kg Preiselbeeren, gewaschen und handverlesen in die Küchenmaschine,
 600 gr BioZucker und 2 bis 4 cl. frisch gepressten Zitronensaft dazu. Schalten Sie nun die Maschine ein und rühren Sie mit einem Knethacken die Masse ca. 30 min durch bis sich der Zucker vollständig gelöst hat.
Anschließend in Gläser füllen. Diese Preiselbeermarmelade ist kühl und dunkel gelagert bis zu 12 Monaten haltbar.

Preiselbeermarmelade
1 kg Preiselbeeren, 180 ml Orangensaft oder Rotwein, 2 Stamperl Zitronensaft, 700 gr Gelierzucker,
eventuell etwas Zimt
Preiselbeeren mit Gelierzucker vermischen, Orangensaft oder Rotwein und Zitronensaft sowie Zimtstange  hinzugeben und aufkochen lassen. 10 Minuten wallend kochen lassen dabei immer gut rühren. Je nach Geschmack kann auch Nelkenpulver dazugegeben werden.
Anschließend in Gläser füllen und gut verschließen.


Natürlich gehören die Grangg´n auch unter die Salzburger Nockerl.
Weils halt einfach gut schmeckt...hihi
Das Rezept dafür gibt´s beim nächsten Mal.;-)

Viel Spaß beim Preiselbeepfücken
und Gutes Gelingen!
Wünscht
Eure Mandelmakronentorte




Mittwoch, 21. August 2013

Wasser Wunder Welt in Krimml


WasserWunderWelten Krimml c Großglockner Hochalpenstraßen
„WallewalleManche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu   dem Bade sicher gieße.“
Dieser Zauberspruch aus Goethes Zauberlehrling kommt mir in den Sinn, als ich die „neue Welt des Wassers“ in Krimml besuche. Mit Blick auf eines der imposantesten Naturschauspiele des Nationalpark Hohe Tauerns, die Krimmler Wasserfälle,  die mit einer beeindruckenden Fallhöhe von 380 Metern die größten Wasserfälle Europas sind,  wurde hier am 28. Juni 2013 die Wasser Wunder Welten feierlich eröffnet.


Die neu eröffneten WasserWunderWelten in Krimml c Großglockner Hochalpenstraßen

Mit 
dem Wasserfallzentrum als Ausgangspunkt für eine Wanderung zu den Krimmler Wasserfällen bieten die WasserWunderWeltenden Besuchern zudem ein enormes Erlebnisangebot rund um den kostbaren Schatz Wasser. Auf einer Ausstellungsfläche von über 460 m² dreht sich hier alles um das kühle Nass Das innovative Wasserfallzentrum mit Aquaszenarium, Aussichtsterrasse mit 3D-Projektionsfernohren, WasserWunderBar, die Ausstellung „Haus des Wassers“ sowie die WasserWunderWerke im Außenbereich.

Im Wasserfallzentrum erwartet mich ein skurriles Bild: Laut lachend springen Kinder und Erwachsene von einer Seite des Raums zur andern und klatschen an die Wände. Schnell wird klar, was dahinter steckt: Ich bin mitten im Aquaszenarium, einer in Österreich einzigartigen Projektionsshow, die Besucher interaktiv mit einbezieht. Boden und Wände sind mit Bildernbespielt, die durch Berühren oder Betreten beeinflusst und verändert werden können. So tauchen alle Anwesenden mittenin die vier Wasserwelten ein. Springen wir erst noch durch die Aulandschaft am oberen Wasserfall der Ache, fangen Schmetterlinge, streichen durch Gräser und laufen den Fischen hinterher, so geht es danach weiter zur Wasserstufe,   wo wir uns mitten im Wasserfall wiederfinden. Das dritte Thema ist die Unterwasserwelt: geschrumpft   auf Größe von Mikroben bewegen wir uns durch das Wasser bevor es in rasend schnellem Tempo wieder an die Wasseroberfläche und zurück an den Ausgangspunkt der Reise geht.
Mikroben fangen in der WaWuWe c Großglockner Hochalpenstraßen




HAUS DES WASSERS und WASSERWUNDERWERKE
Nach dieser pulsbeschleunigenden Interaktion wandere ich zum Ausstellungsbereich „Haus des Wassers“. Hier geht es vor allem um die Wissensvermittlung: Mit spannenden Experimenten und überraschenden Fakten zum Thema „Hohe Tauern Health“, der Gesundheitsinitiative mit speziellen Angeboten für Allergiker und Asthmatiker. Das neue „Wasser Kino“ macht kleinste Bewegungen der Wasseroberfläche anhand von innovativen Technologien und eigens programmierten Projektoren sichtbar. Ich fühle mich wie der Zauberlehrling, als ich durch reine Gestik die Oberfläche eines spiegelglatten Sees in Bewegung setze, bis sich das Wasser kräuselt und kleine Wellen entstehen.
Die Wasseroberfläche durch reine Gestik bewegen.
Schmunzelnd 
wechsle ich in den parkähnlich angelegten Außenbereich „WasserWunderWerke“, wo aunzähligen Spielestationen staunende Besucher stehen und sich nach dem Motto „Lieber nass probieren als trocken studieren“ als Wasserwerfer, Tropfenbändiger oder im Aqua-Tischfußball versuchen.



Mit Blick auf die Krimmler Wasserfälle lasse ich mich in der WasserWunderBar nieder und genieße das Plätschern und Rauschen rundum. Da kommt mir Goethes Zauberspruch in leicht veränderter Version wieder in den Sinn:

 „Wallewalle.Manche Strecke, dass, zur reinen Freude, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle über den Krimmler Wasserfall sich ergieße.“




Freitag, 16. August 2013

Wanderungen mit Hund


In den letzten Jahrzehnten wurde in unzähligen Studien bewiesen, dass Hundebesitzer seltener erkranken, ausgeglichener sind, einen niedrigeren Blutdruck haben, weniger häufig zum Arzt gehen und bei   Krankheit auch rascher genesen. Bereits Florence Nightingale, die Begründerin der modernen Krankenpflege, setzte Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals gezielt Hunde dafür ein, um kranke Menschen rascher zu heilen.Einen Hund zu besitzen, ist jedenfalls Garant für regelmäßige Wanderungen und für den Menschen ist der Aufenthalt in der Natur ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag. Und Hunde freuen sich immer über   ausgedehnte Ausflüge im Freien. Damit das Bergwandern mit Ihrem zweibeinigen Begleiter zum Vergnügen wird, haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt.Sicherheit vor GipfelsiegDass längere Wanderungen in unseren Bergen gewisse Vorausplanungen brauchen, versteht sich von selbst. Natürlich gilt auch mit Hund immer das Motto „Sicherheit vor Gipfelsieg“.  Achten Sie deshalb bei längeren Anstiegen besonders darauf,möglichst schattige Wege auszuwählen. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Rastzeiten für Hund und Mensch. Wasser im Marschgepäck ist ein Muss; Flasche und Schüssel gehören in den Rucksack, nicht überall bringen Gebirgsbäche Erfrischung. Behalten Sie Ihren Vierbeiner immer gut im Auge.Beachten Sie eventuelle Leinenpflicht. Wenn Ihr Hund nicht 100% die Grundkommandos befolgt, ist es  in unbekannten Gebieten besser, ihn an die Leine zu nehmen, denn Grundgehorsam ist auch bei der Begegnung mit anderen Wanderern wichtig. Bei manchen Hunden ist der Jagdinstinkt stark ausgeprägt und wenn ihn Wildfährten rasch verlocken, dann sollte man ihn sowieso unbedingt nur an der Leine führen.Der Kontakt mit WeidetierenImmer wieder hört und liest man von Problemen mit Weidetieren auf Almen. Prinzipiell sind Kühe sehr friedlich und greifen Menschen von sich aus normal nicht anManche Hunde – wie hier am Bild Bergrettungshündin Isa – sind an Weidetiere gewöhnt und verhalten sich ihnen gegenüber unaufgeregt und ruhig.


relaxtekuh_hund


Sie bellen nicht und laufen auch nicht aufgeregt umher – und so kommt es hier in der Regel auch nie zu Problemen.

Umgekehrt gilt das natürlich auch für Weidetiere wie Pferde, Schafe, Kühe, Ziegen etc. Nur kann der Wanderer nicht wissen, ob diese spezielle Kuh oder dieses Pferd auch an Hunde gewöhnt ist…
Wissen sollte man, dass all diese Tiere neugierig sind und auf Hunde oder Menschen zulaufen.

Deshalb hier zur Sicherheit einige Vorsichtsmaßnahmen:
  • Bei Mutterkuhherden sollte immer ein großer Bogen herum gemacht werden. Denn hier steht die Verteidigung der Kälber durch die Mutterkuh und die Neugierde der Jungtiere im Vordergrund. Man sollte auf keinen Fall auf die Jungtiere zu gehen und diese berühren.
  • Bei Jungtieren wie Kälber stehen Neugierde, Bewegungsdrang und Übermut im Vordergrund. Vorsicht auch bei männlichen Tieren.
  • Wenn es nicht unbedingt nötig ist, sollte man weidenden Tieren nicht zu nahe kommen und vor allem Kälber weder streicheln noch füttern. Halten Sie etwas Abstand und nehmen Sie lieber einen Umweg in Kauf.
  • Nehmen Sie zur Sicherheit einen Stock (oft genügt auch nur ein kleiner!) in die Hand und verscheuchen Sie die Tiere.
  • Sollte es trotzdem zu einer bedrohlichen Situation kommen, dann gilt es, Ruhe zu bewahren, nicht davon zu laufen und mit dem Stock Drohgebärden zu machen. Aber vermeiden Sie unbedingt hektische und unruhige Bewegungen. Auch laute Zurufe können aggressive Rinder öfter zum Umkehren bewegen.
  • Hunde sind dabei eher an der Leine und in Gruppenmitte zu führen. Sollte ein Tier angreifen, so muss der Hund losgelassen werden, denn nur so kann er sich in Sicherheit bringen.
  • Im Fall des Falles ist der konsequente und langsame Rückzug – mit Stock – aus der Gefahrenzone der einzig richtige Weg. Kehren Sie den Tieren dabei aber nicht den Rücken zu.

Freitag, 9. August 2013

Gewitter in den Alpen


Der alte Brauch des Wetterläutens 


Dunkle Wolken türmen sich bedrohlich am Horizont auf, kein Windhauch regt sich und brütende, schwüle Hitze lastet überdem Tal. Wanderern ist Vorsicht geboten, denn am Berg kann man schnell von einem Unwetter überrascht werden. Wer kann, bleibt im Schatten oder erfrischt sich durch einen Sprung in das kühle Nass der Schwimmbiotops am SonnberghofDoch für die Landwirte ist jetzt Eile geboten, denn noch vor dem drohenden Gewitter muss das frisch gemähte Heu eingebracht werden.
Plötzlich kommt Wind auf – der Wetterwind – der böig das Unwetter ankündigt. Erst nur ein leichter Hauch, der die Blätter der Bäume sanft hin und her wiegt, steigert sich das Lüftchen schnell zu einer starken Brise. Mit Einsetzen des Windes beginnt auch das „Wetterläuten“ der nahen Kirche und signalisiert: Schutz aufsuchen! Die Kombination aus rabenschwarz verdunkeltem Himmel, aufkommendem Wind und dem andauernden Geläute der Wetterglocke verursacht Gänsehaut und schnell wird zusammengepackt – am Strand, am Feld, auf der Sonnberghofterrasse.
In vielen Gemeinden im Nationalpark Hohe Tauern wird dieser alte Brauch noch praktiziert. Meist sind es die Mesner, die im Sommer den „Wetterläut-Dienst“ versehen und durch das Läuten der Kirchenglocke einerseits die Bevölkerung warnen,andererseits – und das ist der eigentliche Volksglaube – durch den erzeugten Schall die Gewitterwolken vertreiben.

Gewitter über Zell am See Kaprun
Gewitter in den Bergen

Volksglaubegegen Naturgewalt

Der Ursprung dieses alten Brauchs liegt in einer Zeit, in der Wetterphänomene wie Dürren, Sturm und Hagel physikalisch oder meteorologisch nicht erklärbar waren, sondern, aus dem Aberglauben heraus, den Hexen zugeschrieben wurden. Wetterschäden durch Hagel waren unmittelbar existenzgefährdend, kein „Unwetter-SMS“ warnte vor Gefahren, keine Versicherung zahlte den Ernteausfall. Die von der Landwirtschaft abhängige Gesellschaft kämpfte nach einem verheerenden Unwetter oft ums Überleben. So kam es, dass das Läuten der geweihten Glocke die Hexen – und mit ihnen auch die unheilbringenden Wolken – vertreiben sollte. Mit der Aufklärung schwand aber auch der Glaube an die Hexen als Ursache für Blitz und Donner, und man setzte auf den, durch das Läuten erzeugten, Schall der Wetterglocke als erfolgreiches Mittel gegen Hagel und Wolkenbruch. So tragen auch viele Kirchenglocken im Pinzgau Wettersprüche als Inschrift. Sogar Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“ startet mit den Worten: „Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango – Die Lebenden rufe ich. Die Toten beklage ich. Die Blitze breche ich“– und bezeugt so den Glauben an die unwetterabwendende Wirkung des Glockenklangs.